Wallonie des Glücks

Wallonie des Glücks

 

Malerische Dörfer, deren alten Sandsteinhäuser mit leuchtenden Geranien behangen sind; hügelige Landschaften, aus deren Tälern Kirchturmspitzen in den Himmel ragen. Serpentinenstraßen, die vorbei an steilen Felshängen führen. Und Schlösser, aneinandergereiht wie Perlen.  Die Wallonie: Region der Herrenhäuser, des Genusses und der Romantik.

 

Bereits kurz nach der Grenzpassage hinter Aachen durchfährt man den ersten von vielen beschaulichen Orten, Theux. Wie häufig in Belgien ragt auch hier ein Kriegsdenkmal mahnend empor, umrandet von bunten Blumenbeeten. Die Grabsteine des Friedhofs sind bereits unter Efeu zur ewigen Ruhe gebettet, die Ardennenschlacht ist allgegenwärtig. Heute führt der Weg jedoch weiter zu einer anderen Geschichte, in das Herz der Wallonie. Das Navigationsgerät zeigt noch knapp 70 Kilometer an bis zum nächsten Stopp:  der Stadt Durbuy.

Stadt? Stadt! Durbuy rühmt sich damit, die kleinste Stadt Belgiens zu sein. Glaubt man den Einwohnern, so ist es sogar die kleinste Stadt der Welt. Wie klein Durbuy auch sein mag, das Zentrum ist atemberaubend. Imposant überragt ein auf einer Anhöhe gelegenes Castel den Ort, umrundet von zahlreichen kleinen Gassen, in denen sich das Schlendern lohnt. An gusseisernen Tischen genießt man eine duftende Belgische Waffel, serviert zu einem Café au lait auf einem baumbeschatteten Platz. Die Pflastersteine und windschiefen Häusern versetzen einen in eine andere Zeit. Eine Epoche ohne Hektik und ohne Stress, dafür mit Ruhe und Stille.  Drei Stunden hier geben einem bereits das Gefühl, einen kleinen Urlaub hinter sich zu haben.

 

 

Knapp 50km entfernt wartet dann das Ziel des heutigen Tages: das  Château de Waleffe. Es lohnt sich, den Umweg über Land- und Dorfstraßen zu nehmen:  zu wunderschön ist die umliegende Landschaft.  Zahlreiche Dörfer mit teils zerfallenen Sandsteinhäusern, die sich in die grünen Hügel betten, Kühe, Pferde und der unvergleichbare Geruch des Landlebens. Ausblicke über Täler, Wälder und Geschichte. Die Strecke ist gesäumt von unzähligen Herrenhäusern und Schlössern – allesamt in privatem Besitz und der Öffentlichkeit vorenthalten. Mit einer Ausnahme: das Schloss der Familie de Potesta.

Schon die Zufahrt nach Waleffe sorgt dafür, dass die Schmetterlinge im Magen flattern: hinter einer dichten Baumallee (die Gedanken an „Fackeln im Sturm“ stellen sich unweigerlich ein) öffnet sich quietschend das eiserne Tor und gibt den Weg in den Schlosspark frei. Knartschende Kieselsteine und der imposante Anblick zwingen dazu, im Schritttempo zu fahren. Endlich öffnen sich die weißen Flügeltüren des Schlosses;  herzlich empfangen Baron und Baronin de Potesta ihre Gäste. Der Eingangsbereich lässt den Atem stocken: fertiggestellt im Jahr 1706, befinden sich hier ausschließlich original alte Möbelstücke und Gemälde. Ein Gefühl, als befände man sich in einem exklusivem Museum, mit dem Unterschied, dass hier noch gelebt wird. Eine private Schlossführung offenbart einen Einblick in die Zeit Ludwig XIV. Ob das spezielle Parkett im Frühstücksraum, welches man sonst nur noch im Schloss Versailles findet, die über 300 Jahre alte Schlossküche und der chinesische Saal mit seinem alten Porzellan und Seidentapeten – dieser Besuch ist wahrhaft eine Reise in eine längst vergangene Zeit.

Fünf stilvoll eingerichtete Gästezimmer mit en Suite Bad können hier gemietet werden. Ebenfalls der gesamte linke Schlossflügel, der bis zu zwölf Personen mit eigener Küche und Garten beherbergen kann. Regelmäßig buchen Hochzeitspaare oder Firmen für ihre Veranstaltungen das Schloss und die dazugehörige alte Burg von 1580, um im Rittersaal kräftig zu feiern. Wieso ist es hier im Château de Waleffe so anders als im restlichen Belgien?

 

 

Das Ehepaar de Potesta lebte über 25 Jahre mit ihren drei Kindern in den USA , bevor der alte Baron de Potesta das Zepter in die Hände seines Sohnes Ludovic gab. Dieser wollte mit seiner Frau Marie vor allem eines: die Geschichte des Hauses erhalten und sie der Öffentlichkeit zugänglich machen. Mit Leib und Seele lebt er dafür, und der Rundgang mit ihm gleicht einer Zeitreise. Man lernt viel Geschichtliches, erfährt alles über die Linie de Potesta und Habsburg und die Architektur des Hauses. Der Spaziergang im riesigen Park und Wald des Anwesens komplettiert dann das Gesamtbild: ökologische Kräutergärten, Marienstatuen, Rapunzeltürme und alte Pavillons. Zurück im Schloss fällt es leicht, sich hier vom ersten Moment an wohl zu fühlen:  Die knarrenden Treppen, die goldverzierten Kamine in jedem Raum und die meterhohen Fenster sorgen für das Gefühl der Gemütlichkeit längst vergangener Tage. Vielleicht hat man sogar das Glück, nach einem Glas Wein mit den Gastgebern die Familienkapelle oder die private Bibliothek besichtigen zu dürfen. Voller Stolz werden hier deutsche Kinderbücher aus dem 19. Jahrhundert präsentiert, stehen in dickem Leder eingebundene Bücher in den Vitrinen und präsentieren sich als stumme Zeitzeugen.

Hier gibt es keine Fernsehgeräte, kein Radio und kein Internet. Wer hierher kommt, ist auf der Suche nach etwas anderem:  Waleffe ist ein Ort der Ruhe, der Geschichte, der Romantik und Natur. Die Einfachheit des Seins. Oder: Dem Gefühl des unendlichen Glücks.

 

Wenn Sie sich für einen privaten Aufenthalt, eine Feier oder einen Familienurlaub in diesem schönen Ambiente interessieren, scheuen Sie sich nicht, die Familie de Potesta zu kontaktieren. Ihre Herzlichkeit wird auch Sie überzeugen!

www.waleffe.com

13 Antworten auf „Wallonie des Glücks“

  1. Das klingt nicht nur traumhaft, das sieht auch traumhaft aus dort! Ich muss unbedigt mal einen Roadtrip durch die Region machen. Ich liebe diese kleinen romantischen Dörfer!
    Lg Miriam

    1. Es lohnt! Ob als WE Trip oder ganze Woche! Orte wie Namur und Dinant sind ebenfalls wunderschön. Da kann man schon eine gewisse Zeit verweilen 🙂

  2. Guten Morgen, ein schöner Artikel, das hört sich nach einem Aufenthalt mit viel Auszeit aus dem Alltag an.

    Was ich mir noch wünschen wünschen würde und ein echter Mehrwert für Leser wäre (finde ich aber generell bei Reiseberichten): eine kleine Karte oder ein Link zu Google Maps, wo sich die Stadt genau befindet. Mir zumindest hilft es, die Orte nochmal besser einzuordnen.

    Viele Grüße, Simone

    1. Hallo Simone, schön, wenn es dir gefällt. Google Maps werde ich aber nicht einbinden. Ich reise ja viel weltweit. Oft gehen Artikel auch über ganze Regionen. Ich denke, eine kleine Eingabe bei google zeigt einem alles an, was genau den einen Leser interressiert. Aber Danke für den Tipp!

  3. thank you , so much ! chateau de waleffe is for 13 generations in the family. We live there by passion , by respect of the past .
    We open the door for people who love history !
    We are between Liege and Bruxelles , In a beautiful country .

  4. Hallo Sarah,
    Belgien kenne ich echt zu wenig und vom Château de Waleffe hatte ich noch nie gehört! Das sieht ja wunderschön aus!
    Danke fürs virtuelle Mitnehmen, bisher kenne ich nur Spa in der Gegend. Da gibt’s noch viel zu entdecken.
    Liebe Grüße
    Barbara

  5. Liebe Sarah,
    du hast einen sehr schönen Schreibstil. Leider muss ich gestehen, dass ich Belgien noch gar nicht kenne. Geschweige denn die Stadt Durbuy. Dieses Märchenschloss ist wahrlich eine Reise wert. Ja, durch enge Gassen laufe ich auch ganz gerne. Da bekommt man in jeder Ecke ein Fotomotiv.
    Liebe Grüße aus dem Rheingau.

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